Wie im Flug verging die Woche vom 5. bis 10. Dezember für die TeilnehmerInnen am deutsch-französischen Schüleraustausch. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Gastfamilien am Montag Abend trafen sich alle Schülerinnen am Dienstag zum ersten Kennenlernen in der Schule. Nach einem Kennenlernspiel übten die Franzosen mit ihren Partnerinnen ein kurzes Gedicht ein, denn der Nikolaus hatte sich angekündigt. Als dieser dann tatsächlich kam, war die Überraschung doch groß. Mit dem Lied „Petit Papa Noël“ bedankten sich die „corres“ für seine Geschenke. Anschließend ging es in Kleingruppen zur Stadtrallye, bei der unsere Mädchen ihren Austauschpartnern halfen, die vielen Fragen zum Weihnachtsmarkt, Falkenhaus, Marienkapelle, Juliusspital, etc. zu beantworten. Dabei lernten viele auch selbst ihre Stadt ein wenig besser kennen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchten die Franzosen die Residenz und den Weihnachtsmarkt. Am nächsten Tag mussten die deutschen Mädchen die Schulbank drücken, während die Schülerinnen und Schüler aus Caen Nürnberg besuchten. Tapfer lauschten sie aufmerksam den beiden Gästeführerinnen, entdeckten den Nürnberger Christkindlesmarkt und anschließend das Spielzeugmuseum. Am Donnerstag nahmen die Franzosen für drei Stunden am normalen Schulunterricht teil, bevor sie nach der Pause mit ihren Lehrerinnen zur Festung aufbrachen. Und da, endlich, lichtete sich der Nebel, bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel wurde die Festung mit einer Schneeballschlacht erobert. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite und so konnten die französischen Gäste jene Sehenswürdigkeiten, die sie am Dienstag besucht hatten nun von oben bestaunen. „Dass es so schön werden würde hätte ich nicht gedacht“, sagte ein begeisterter Schüler zu seiner Lehrerin, Mme Letourneur. Mit roten Backen und in glänzender Stimmung wurden die „corres“ von Busfahrer Ludovic zum Heuchelhof gefahren, wo schon die deutschen Mädchen auf sie warteten. Das gemeinsame Bowling war wie immer ein tolles Erlebnis und so ging auch dieser Nachmittag viel zu schnell zu Ende. Wie bereits im letzten Jahr waren für Freitagvormittag drei Schulstunden für gemeinsames Singen vorgesehen. Zusammen mit den Teilnehmerinnen der St. Ursula Schule und mit tatkräftiger Unterstützung von Herrn Kytlic und Mme Paget wärmten wir uns auf, schmetterten „Frère Jacques“, sangen besinnliche Weihnachtslieder, hatten Spaß mit „In der Weihnachtsbäckerei“ und sangen unseren letztjährigen Hits „Mein bester Freund“, sowie „On écrit sur les murs“ und für Frau Wührl sangen die französischen Schüler sogar die „Marseillaise“. Drei Stunden mussten die deutschen Mädchen noch den Unterricht besuchen, während die Franzosen noch einen Ausflug nach Rothenburg machten. Höhepunkt der Woche war der Bunte Abend. Nach gemeinsamem Singen mit den Eltern konnten diese sich untereinander austauschen, während die Schüler sich ausgelassen auf der Tanzfläche amüsierten. Am Samstag hatten die Familien endlich Gelegenheit, etwas mehr Zeit mit „ihrem Franzosen“ zu verbringen. Die für 20:00 Uhr vorgesehene Abfahrt verzögerte sich um eine halbe Stunde, da die Franzosen einfach nicht in den Bus einsteigen wollten. Erst nach anhaltendem Hupen konnte Ludovic sich durchsetzen, und so hieß es nun endgültig Abschied nehmen – bis Mai! Allen Eltern herzlichen Dank für Ihren großen Einsatz, der wesentlich zum guten Gelingen dieser Begegnung beigetragen hat! Dass der Austausch dieses Jahr wieder stattfinden konnte, verdanken wir auch der Tatsache, dass Mme Letourneur auch im Ruhestand noch ihre ehemaligen Schüler begleitet, sowie Herrn Michael Schraut und seinen Schülerinnen von der St. Ursula Schule, die dieses Jahr zehn französische Schüler aufgenommen haben. Danke für den engagierten Einsatz, so war dieser Austausch nicht zuletzt auch eine gelungene Begegnung zwischen Lehrern und Schülerinnen der Maria-Ward-Schule und der St. Ursula Schule!
Christine Rudloff