Doch bevor die Mädchen die Wahlscheine ausfüllen durften, hieß es zunächst, sich mit der Institution „Bayerischer Landtag“ und den darin vertretenen Parteien auseinanderzusetzen. So haben die Schülerinnen beispielsweise auch die Wahlprogramme der einzelnen Parteien, die in diesem Jahr zur Wahl standen, genau unter die Lupe genommen und in Gruppenarbeit und folgenden Kurzreferaten für alle aufbereitet. Auch der Wahl-O-Mat diente den Mädchen vor der Wahl als Informationsmedium, um nochmals die eigenen Ansichten kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus wurden im Vorfeld der Juniorwahl Wahlhelfer bestellt. Die Mädchen der Klasse 10a waren schnell und mit großem Eifer bei der Sache. In der Woche vor der Wahl wurden somit die elf Wahlhelferinnen in ihre Aufgaben eingewiesen und die beiden Schriftführerinnen machten sich an das Anlegen der Wählerverzeichnisse und das Ausfüllen sowie die Ausgabe der Wahlberechtigungskarten. Am Tag der Wahl kamen die Wahlhelfer nochmals alle zusammen, um gemeinsam die Wahlurne aufzustellen, diese zu versiegeln und dann den Wahlraum für die Wählerinnen vorzubereiten.
Dann war es so weit. Die 10. Klassen wurden am 12.10.2018 ab 09:25 Uhr zur Stimmabgabe in den Wahlraum an der Maria-Ward-Schule gebeten. Die Wahlhelferinnen kontrollierten beim Eintreten in den Wahlraum - wie bei einer echten Wahl - die Ausweise und Wahlberichtigungskarten der Mitschülerinnen. Erst dann händigten sie diesen ihre Wahlscheine aus und wiesen sie nochmals darauf hin, jeweils nur ein Kreuz setzen zu dürfen. Die Mädchen hatten an vier Wahlplätzen die Möglichkeit, anonym ihre Stimmen für ihre Wunschparteien abzugeben.
Nach dem Schließen des Wahllokals wurden die Stimmen ausgezählt und die Wahlhelferinnen waren gespannt auf das erzielte Wahlergebnis unserer Schule. Sie wurden im Anschluss von der Wahlleitung nochmals auf ihre Schweigepflicht über den Wahlausgang bis Sonntag, den 14.10.2018 um 18:00 Uhr hingewiesen und dann ins Wahlwochenende entlassen.
Die Schülerinnen blickten der echten Landtagswahl und auch der Veröffentlichung des Ergebnisses der Juniorwahl mit großem Interesse entgegen und es zeigte sich am Montag in der folgenden Sozialkundestunde, dass nahezu die ganze 10a den Ausgang der Landtagswahl verfolgt hat und nun über deren Ergebnis diskutieren wollte. Es stellten sich Fragen der möglichen Regierungsbildungen und der Opposition. Darüber hinaus fand ein Vergleich der Ergebnisse der Juniorwahl mit denen der regulären Wahl statt.
Auf die Frage, wie sie die Juniorwahl insgesamt bewerten, antworteten die Schülerinnen durchweg positiv. Die Juniorwahl habe zu einer ersten Auseinandersetzung mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien geführt und es sei „richtig cool“ gewesen, die Wahl selbst abhalten und seine Stimme abgeben zu dürfen. Besonders schön zu hören war auch, dass „gelernt wurde, dass das Wählen doch mehr ist, als nur zwei Kreuzchen zu setzen, da hinter diesen Kreuzen eine große Kraft und Bedeutung steht“. Zudem haben viele Schülerinnen der 10a geäußert, dass sie sich durch die Juniorwahl bereits ein besseres Bild vom Ablauf einer Wahl machen konnten und sich somit besser auf die erste „richtige“ Wahl vorbereitet fühlen.
Jasmin Röder