Maria Ward Schule Würzburg

Fake News oder echt? Über die Situation in der Ukraine wird nicht mehr soviel gesprochen, wie noch zu Beginn des Krieges. Manche blenden ohnmächtig aus, was da geschieht. Mit Bruder Robert, der bis zum Kriegsausbruch in der Ukraine lebte, hatten wir aber einen Kenner der Situation bei uns. So durften wir erfahren, wie die Lage der Menschen in den belagerte GIMG_2394.jpgebieten ist und welches Leid mit den gespendeten Geldern bisher gelindert werden konnte. So erfuhren wir, dass an einigen Klöstern ebenso wie an den umliegenden Gebäuden viel zerstört wurde. Wasser: falls es läuft - so ist es nicht trinkbar. Strom: 2 Stunden am Tag. Heizung: braucht man bei zerbombten Fenstern nicht mehr. Bei all dem Leid gibt es aber auch Lichtblicke: Bewundernswert ist, wie der Zusammenhalt in der Bevölkerung funktioniert. Was da ist, das wird geteilt! Die Klöster sind dabei mit ihren stabilen Mauern und Kellerdecken oftmals eine Anlaufstelle für die Frauen und Kinder der Umgebung. Darüberhinaus ist es dem Orden immer noch möglich, mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern aus den weiter westlich gelegenen Gebieten, den Menschen beizustehen. 
Trotz des Zusammenhaltes im Kleinen vor Ort sei im Land insgesamt eine Spaltung in Ost und West spürbar. Zu Hoffen bleibt, dass diese in absehbarer Zeit überwunden werden kann. 

Detailreich (über die christlichen Konfessionen und die ukrainische Kultur) aber auch abwechslungsreich (zu Geschichte und Geographie) war der Vortrag für uns jedoch auch emotional bewegend angesichts der schrecklichen Dinge, die sich nicht ausblenden lassen. So erfuhren wir vom Referenten auch, dass er sich danach sehnt wieder zurückzukehren zu seiner Arbeit mit behinderten und vernachlässigten Jugendlichen im Kloster in der Westukraine. Wie kann es zum Frieden kommen? Warum fliehen so viele Menschen und andere bleiben? Warum schaffen es die Menschen nicht in dieser Region, wo es reich und fruchtbar sein könnte, friedlich als Nachbarn zusammenzuleben? Auch die Schülerinnen äusserten sIMG_2410.jpgolche Fragen, auf die es leider nicht immer eine weltliche Antwort gibt. So brachten wir unser Hoffen und Beten am Ende des Vortrages in diesem Friedensgebet vor Gott.

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, / dass ich liebe, wo man hasst; / dass ich verzeihe, wo man beleidigt; / dass ich verbinde, wo Streit ist; / dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; / dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; / dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; / dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; / dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, / nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; / nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; / nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; / wer sich selbst vergisst, der findet; / wer verzeiht, dem wird verziehen; / und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

 An dieser Stelle unser herzlicher Dank für dein Engagement, lieber Bruder Robert, für die bewegenden und eindrucksvollen Einblicke in das momentane Leben in der Ukraine!

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