Maria Ward Schule Würzburg

23 Mädchen aus den Klassen 5 bis 7 machen einen Ausflug ins Städel Museum nach Frankfurt zu van Gogh und anderen großen Meistern. Die Plätze für unseren Ausflug waren sofort vergeben - ich wurde bereits vor Unterrichtsbeginn auf meinem Fahrrad abgefangen, um die ersten Anmeldezettel entgegenzunehmen - und es wurde tatsächlich ein ganz besonderer Ausflug! Überraschend viele Mädchen waren noch nie Zug gefahren und genossen das gemütliche Picknicken, Kartenspielen oder Musikhören. In Frankfurt ging es zu Fuß zum Städel Museum - mit kurzem Fotoshooting-Stopp auf dem Holbeinsteg. Vor dem Museum erwartete uns eine riesige Warteschlange: es war bereits im Vorfeld klar, dass die Ausstellung überfüllt sein wird. Zum Glück mussten wir als angemeldete Gruppe nicht anstehen, zumindest nicht vor dem Museum. Anders erging es uns vor allem im ersten Raum der groß beworbenen “MAKING VAN GOGH“-Ausstellung: die Menschenmasse schob sich von Bild zu Bild. Nur wenige Meter trennten uns von dem ersten Bild, doch wir benötigten gefühlte zehn Minuten, diese kurze Strecke zu bewältigen. An dieser Stelle ein Riesenkompliment an unsere Mädchen, die bereits im Zug von einer ehemaligen Lehrerin gelobt wurden; sie hätte mit ihren Klassen „anderes erlebt“. Ruhig, mit Geduld und Ausdauer warteten alle auf das erste Originalbild von van Gogh, die Handys bereit zum Fotografieren. …und es bot sich viel zum Fotografieren: die dicken Pinselstriche der aufgetragenen Ölfarbe glänzten, als wären die bunten, lebendig wirkenden Bilder frisch gemalt. Besonders war auch das Wiedererkennen von Motiven aus dem faszinierenden Film “Loving Vincent“, den wir als Vorbereitung an unserem „KINO“-Nachmittag mit Popcorn und Chips zusammen geschaut hatten. Ein klares Highlight war der Originalbilderrahmen des Gemäldes „Bildnis des Dr. Gachet“. Das Gemälde wurde 1990 bei einer Auktion in New York für eine Rekordsumme in Höhe von 82,5 Millionen Dollar verkauft, es war ein anonymer Kauf. Seitdem ist das Bild „verschollen“. Das Städel Museum hat mit seinem Podcast eine Suche der besonderen Art gestartet. Auf der Homepage des Städels sind neben dem Podcast der Audio Guide zur Ausstellung sowie viele Informationen zu Meisterwerken des Städel Museums zu finden. Der leere Bilderrahmen mit diesem spannenden geschichtlichen Hintergrund bot sich geradezu an für ein ganz besonderes Erinnerungsfoto, nicht nur für unsere Mädels. Im zweiten Teil unseres Museumsbesuchs erkundeten wir spielerisch drei Bilder der ständigen Sammlung: das weltberühmte Goethe-Bild von Tischbein „Goethe in der römischen Campagna“, 1787, sowie die expressionistischen Gemälde „Liegender Hund im Schnee“ (1911) von Franz Marc und „Brandenburger Tor“ (1919) von Ernst Ludwig Kirchner. Die Intensität und Kreativität der Mädchen bei der Auseinandersetzung mit diesen ausgewählten Bildern waren beeindruckend.

Es war ein wunderbares Erlebnis: „Kunst im Original“. Anmeldungen für das Städel Museum im nächsten Schuljahr wurden von den Mädchen bereits geäußert. Manuela Gehr

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