Maria-Ward-Schülerinnen erschließen sich spielerisch sozialpädagogische Berufe
„Herzwerker“ nennt sich eine Kampagne des Ministeriums für Arbeit und Soziales, das Schülerinnen und Schülern in Bayern im Zuge der Berufsorientierung sozialpädagogische Ausbildungsrichtung näherbringen möchte. Im Rahmen eines einwöchigen Workshops hatten nun einige Achtklässlerinnen der Maria-Ward-Schule Gelegenheit, sich unter der Leitung der Theaterpädagogin Evelyn Hornberg und im Austausch mit Experten mit den verschiedenen pädagogischen Berufen auseinander zu setzen. Am Ende der Woche stand im Rahmen einer Live-Talkshow die Präsentation der Ergebnisse.
Dabei setzten die Schülerinnen Erfahrungsberichte der interviewten Experten szenisch um und erfuhren so spielerisch den Alltag in diesen Berufen vom Heilerziehungspfleger bis zur Kindergärtnerin. So erarbeiteten sie sich die Erkenntnis, dass das weite Feld der sozialen Berufe eben weit anspruchsvoller ist als nur „den ganzen Tag mit Kindern Lieder singen“, wie es Evelyn Hornberg ausdrückte.
Heilerziehungspfleger Steffen Gärtner etwa berichtete von seiner Arbeit mit behinderten Menschen, denen er bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben hilft, die für Nichtbehinderte keinerlei Hürde darstellten. Durch die gespielten Szenen der Schülerinnen, wie etwa beim Essen in der Gruppe, wurden diese Hürden für das Publikum erlebbar. Miro Nieselt und Martin Dorn gaben Einblicke in ihre Arbeit mit schwer erziehbaren Jugendlichen bei der evangelischen Jugendhilfe Würzburg. „Das Gefühl, tatsächlich etwas verändern zu können“, sei ihre Motivation. „Laberflash“ und „Vegane Schokolade“ hießen die Szenen, die Einblicke in diese therapeutische Arbeit verschafften.
Unter anderem an Mittel- und Förderschule sind Isabell Gräf und Simon Orth unterwegs und geben dort Kurse zu Tanz, Kunst und Theater für die Inklusive Akademie Würzburg. Dabei fördern sie unerkannte Begabungen der Kinder und geben so Selbstbewusstsein. So fand beispielweise in einer Szene der Schülerinnen ein ukrainisches Mädchen sein künstlerisches Talent heraus. Anna Stolzenberger und Lena Bauer vom „Haus für Kinder“ der Diakonie Würzburg erläuterten die Fähigkeiten, die man für soziale Berufe mitbringen müsse: Vor allem Teamfähigkeit, Kommunikation, Einfühlungsvermögen und die Offenheit, mit den Kindern und Jugendlichen Beziehungen eingehen zu können, seien gefragt. Die Maria-Ward-Schülerinnen jedenfalls zeigten sich äußerst interessiert. Sicherlich werden einige von ihnen einen sozialen Berufsweg einschlagen.
Text: Andreas Lösche Fotos: Martin Kytlic